Als die Corona Pandemie aufkam, haben wir als Softwareentwickler das nicht als Problem angesehen, denn wir sind es gewohnt, mobil zu arbeiten, vom Büro, bei Kunden, unterwegs und „home-office“ ist bei uns schon lange kein Fremdwort.
Unsere Standorte Prag, Olmütz und Baden-Baden sind immer virtuell verbunden und so haben wir potentiellen shut-downs gelassen entgegengesehen.
Als dann aber die Tschechische Regierung auf recht martialische Art die Grenzen geschlossen hatte, war der persönliche Kontakt zerschnitten, bald haben wir gemerkt, dass gerade in der unsicheren Zeit der persönliche Kontakt nicht zu ersetzen ist. Deswegen habe ich als Geschäftsführer gleich die erste Gelegenheit in Anspruch genommen, die sich ergeben hat, um wieder aus Deutschland nach Prag zu fahren.
Für deutsche Staatsbürger ist es nun erlaubt, auf eine Dienstreise bis zu 72 Stunden nach Tschechien zu fahren und sich dort recht uneingeschränkt zu bewegen. Hier mein Erfahrungsbericht und der Tip, wie man über die Grenze kommt, man braucht:
Der Grenzübertritt ist nur auf den Hauptrouten möglich, auf der Autobahn von Dresden oder Nürnberg also kein Problem.
Meine Erfahrung beim Grenzübertritt war, dass – zumindest Nachts – es keine Warteschlangen gab. Die Grenzer waren ausgesprochen höflich, was bei Dunkelheit, Kälte, Regen und dem obligaten Mundschutz nicht selbstverständlich sei muss und ich auf der deutschen Seite diesen Ton gegenüber Ausländern leider nicht immer beobachten konnte – um es euphemistisch auszudrücken.
Viele Hotels in Prag sind geschlossen, deshalb habe ich vorher gebucht. Bei uns in der Firma läuft das Leben normal weiter, aber draußen gibt es viele Beschränkungen. Zunächst die Pflicht zum „lächerlichen Lappen“ die von den allermeisten befolgt wird, egal ob im Park oder in der Straßenbahn. Diejenigen, die unterwegs ihren Kaffee trinken oder ihren Rohlik futtern, haben eine gute Ausrede und die sind in Prag nicht selten anzutreffen. Zumal die Restaurants noch geschlossen sind und die Lieferservices schon morgens bestellt werden müssen, denn das Mittagessen ist den Tschechen heilig.
Ansonsten fällt auf: keine Touristen – man stelle sich die Karlsbrücke mitten am Tag ohne Leute vor! Die Zeit für ungewöhnliche Fotos….